1. Hessischer Heilberufetag
Der erste Hessische Heilberufetag am 16. Januar 2008 im Kurhaus Wiesbaden stand im Zeichen der zunehmenden Ökonomisierung im Gesundheitswesen, die auch auf der Ebene der Sprache erkennbar wird: „Krankenbehandlung“ ist zur „Gesundheitsversorgung“ geworden. Gesundheit soll produziert und als Ware gehandelt werden. Patienten werden zu Kunden und die Angehörigen der Heilberufe zu Leistungserbringern.
Im Rahmen der kostenfreien Veranstaltung, die sich an eine breite Öffentlichkeit aus Patienten, Vertretern der Heilberufe und Journalisten richtete, ging es - auf dem hochkarätig besetzten Podium und in Impulsvorträgen - um Fragen wie: Ist ein „Gesundheitsmarkt“ noch mit der Ethik des Heilens vereinbar? Wie lassen sich Heilen und Helfen mit ökonomischen Zwängen in Einklang bringen? Was können die freien Heilberufe für eine wirkliche Reform der Krankenbehandlung leisten?
Zu den geladenen Referenten zählten Prof. Dr. med. Eckhard Nagel vom Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften in Bayreuth, Dr. Ulrich Oesingmann, Präsident des Bundesverbandes der Freien Berufe sowie Prof. Dr. Helge Sodan vom Deutschen Institut für Gesundheitsrecht in Berlin. Gemeinsam mit den Vorsitzenden der im Bündnis Heilen und Helfen stehenden Körperschaften der Heilberufe und Vertretern der politischen Parteien wurden diese Themen diskutiert und Fragen aus dem Auditorium in die Debatte einbezogen.